Johann Christoph Erhard
Das Hölzerne Brückentor in Regensburg, Juni 1816
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Johann Christoph Erhard

Das Hölzerne Brückentor in Regensburg, Juni 1816

Johann Christoph Erhard

Das Hölzerne Brückentor in Regensburg, Juni 1816

Das ausgearbeitete Blatt zeigt den Blick auf das um 1418 erbaute und 1863 abgebrochene hölzerne Brückentor in Regensburg, das den Durchgang zur Hölzernen Brücke ermöglichte, die die Stadt mit dem Unteren Wöhrd verband (vgl. Inv.-Nr. 23153). Die mit zahlreichen genreartigen Staffagen belebte Szenerie belegt Erhard Interesse an der Darstellung der regionalen Bevölkerung und ihrer Arbeit; ein Interesse, das Erhard mit Johann Adam Klein - zusammen mit diesem, Georg Christoph Wilder und Conrad Wiesner war Erhard auf der Reise nach Wien Ende Juni 1816 nach Regensburg gekommen, wo die Künstler wohl bis zum 30. des Monats blieben - teilte, der in Regensburg ähnliche Genreszenen schuf (vgl. Inv.-Nr. 23468). Doch während Kleins Interesse auf solche Genreszenen beschränkt blieb, rückt Erhard den Stadtkörper in den Mittelpunkt der Darstellungen, die den Rang stimmungsvoller, architektonisch getreuer Stadtveduten haben.(Anm. 1) Ob eine solche Sicht als Rückbesinnung auf das Mittelalter vor dem Hintergrund der napoleonischen Befreiungskriege zu verstehen ist (Anm. 2), bleibt allerdings fraglich.

1 Dies macht der Vergleich mit einen ähnlichen Ansicht von Johann Georg Ostermayer deutlich, der das Brückentor um 1840 aufnahm: Johann Georg Ostermayer, Das hölzerne Brückentor in Regensburg, Aquarell, 290 x 240 mm, Regensburg, Historisches Museum, Inv.-Nr. GN 1998/18, vgl. Stolzenburg 2003, S. 114, Abb. 14.
2 Stolzenburg 2003, S. 117.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oben rechts bezeichnet und datiert: "Das hölzerne Brückenthor in Regensburg / nach der Natur gez. am 30. Juny" (Feder in Braun)

Verso

Titel verso: Pferdekopfstudie

Technik verso: Bleistift

Provenienz

Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von wohl erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 20, Fol

Bibliographie

Klaus Heilmeier: "Eine wüste Insel und mehr ein Dorf als eine Vorstadt. Spurensuche auf dem Unteren Wöhrd, in: Denkmalpflege in Regensburg. Beiträge zur Denkmalpflege in Regensburg für die Jahre 2011 und 2012 13, Regensburg 2014, S. 100-174, S.110, 169, Anm. 23, Abb.12

Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.250-251, Nr.217

Andreas Stolzenburg: Der künstlerische Blick neben das Denkmal. Johann Adam Klein und Johann Christoph Erhard in Regensburg, in: Das Fürstentum Regensburg: Von der freien Reichsstadt zur bayerischen Kreishauptstadt - Kunst und Geschichte im Spannungsfeld von Klassizismus und Rom, in: Beiträge des 17. Regensburger Herbstsymposiopns für Kunst, Geschichte und Denkmalpflege vom 22. bis, Regensburg 2003, S. 109-120, S.118, Abb.13