Johann Christian Reinhart
Heroische Landschaft mit Bärenjäger, 1834
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Johann Christian Reinhart

Heroische Landschaft mit Bärenjäger, 1834

Johann Christian Reinhart

Heroische Landschaft mit Bärenjäger, 1834

Der Schweizer Kunsthistoriker Rudolf Marggraf besuchte im November 1846 seinen Schwiegersohn, den Maler Johann Christian Reinhart, in Rom. Bei dieser Gelegenheit verfasste er eine Aufstellung der im Atelier befindlichen Werke Reinharts. Nach dem Tod des Künstlers veröffentlichte er bereits im November 1847 dieses Verzeichnis in den Monatsblättern zur Ergänzung der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Unter den vielen Werken, die im Hause Reinharts zu finden waren, erwähnt er ein Gemälde mit einer Bärenjagd: "Dass Reinhart zugleich ein ausgezeichneter Thiermaler war, der den Charakter der Thiere in dramatischer Lebendigkeit zu schildern verstand, ersehen wir aus dem Kampfe mit einem Bären, der sich in einer wilden Felsgegend begibt, (...)" (FN1). Da die bildmäßig ausgeführte Hamburger Zeichnung bereits 1834 entstanden ist, dürfte es es sich bei dem erwähnten Gemälde um eine spätere Wiederholung dieses ursprünglich bereits in der ersten Hälfte der 1830er Jahre entstandenen Motivs gehandelt haben.
Das Blatt wird auf der linken Hälfte beinahe ganz von einer imposanten Felsformation eingenommen. Der entscheidende Kampf um Leben und Tod zwischen dem Jäger und dem mächtigen Braunbären wurde vom Künstler in der linken unteren Ecke der monumentalen Komposition geschildert. Die Dramatik der Kampfszene mit dem wilden Raubtier findet dabei ihre Entsprechung in der atmosphärisch dichten Darstellung der wilden, unbezähmten Natur.

Andreas Stolzenburg

(FN1) Zit. nach Feuchtmayr 1975, S. 339, bei Nr. G 123-152.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links signiert und datiert auf einem Felsen: "C. Reinhart inv. Romae / 1834" (Feder in Braun)

Auf der Rückseite des alten Untersatzkartons bezeichnet: "Zur Eintrittsgabe des Herrn C. Magnussen / 1862" (Bleistift); rechts der Mitte nummeriert: "N.o 771" (Bleistift)

Provenienz

Sammlung C. C. Magnussen, Hamburg; als Eintrittsgabe im Mai 1862 an den Kunstverein in Hamburg ("Catalog der Sammlung des Kunst-Vereins in Hamburg", S. 113: "Nr. 771 / C. Reinhart in Roma 1834. Heroische Landschaft, worin ein Bewaffneter sich einem Bären nähert, der aus einer Höhle kommt. Handzeichnung, Feder, Pinsel, Tusche, weiß gehöht gr q fol."); Geschenk des Kunstvereins in Hamburg, 1892

Bibliographie

Johann Christian Reinhart. Ein deutscher Landschaftsmaler in Rom, hrsg. von Herbert W. Rott und Andreas Stolzenburg in Zusammenarbeit mit F. Carlo Schmid, Ausst.-Kat. Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Neue Pinakothek, Hamburger Kunsthalle, München 2012, S.337, Abb., Nr.235

Dieter Richter: Von Hof nach Rom. Johann Christian Reinhart. Ein deutscher Maler in Italien. Eine BIographie, Berlin 2010, Abb.S. 64

Peter Prange, Petra Roettig, Andreas Stolzenburg u. a.: Von Runge bis Menzel. 100 Meisterzeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2003, S.50, Nr.20, Abb.S. 51

Peter Prange, Petra Roettig, Andreas Stolzenburg u.a.: Ideas on Paper. 100 Masterdrawings from the collections of the Hamburger Kunsthalle (in griech. Sprache), hrsg. von Marilena Cassimatis, Andreas Stolzenburg, Ausst.-Kat. Athen, Nationalgalerie 2003, S.170, Nr.71, Abb.

Inge Feuchtmayr: Johann Christian Reinhart 1761-1847. Monographie und Werkverzeichnis, Material zur Kunst des 19. Jahrhunderts, Bd. 15, München 1975, S.352, Nr.Z 119

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1892, Hamburg 1893, S.54