Diese und die folgende Zeichnung stammen vermutlich aus einem später aufgelösten Skizzenbuch. Stil und Maße setzen das Blatt in Verbindung mit dem um 1630 oder kurz zuvor entstandenen Skizzenbuch in Wien.(Anm.1) Ähnliche Studien mit dem charakteristisch kräftig schraffierten Vordergrund befinden sich auch in Amsterdam, Berlin und St. Petersburg.(Anm.2) Beck datierte diese Arbeiten in die 1630er Jahre. Vielleicht wäre angesichts zweier verwandter, 1627 datierter Gemälde und einer Zeichnung aus dem gleichen Jahr auch eine frühere Entstehung in Betracht zu ziehen.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Wien, Grafische Sammlung Albertina, Inv.-Nr. 8537 bis Inv.-Nr. 8559, Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Œuvreverzeichnis. Bd. 1, Katalog der Handzeichnungen, Amsterdam 1972, Nr. 843.
2 Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-00-122, Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Œuvreverzeichnis. Bd. 1, Katalog der Handzeichnungen, Amsterdam 1972, Nr. 689; Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 15374, ebd. Nr. 738; St. Petersburg, Staatliches Museum Eremitage, Inv.-Nr. 15042, ebd. Nr. 756.
3 1965 bei P. de Boer in Amsterdam, Beck 1973, Nr. 41; Sammlung Paul Salmon, Paris, ebd. Nr. 42. Die Zeichnung befindet sich in Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Kongelige Kobberstiksamling, Inv.-Nr. kks 6598, Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Œuvreverzeichnis. Bd. 1, Katalog der Handzeichnungen, Amsterdam 1972, Nr. 85. – Das Motiv erinnert auch an ein undatiertes Bild in niederländischem Privatbesitz, Beck 1973, Nr. 1172. – Ein Ansatz in den späten 1620er Jahren wird z. B. vorgeschlagen von Marijn Schapelhouman, Peter Schatborn: Dutch Drawings of the Seventeenth Century in the Rijksmuseum Amsterdam. Artists born between 1580 and 1600, London 1998, S. 76, bei Nr. 136.