Jakob Philipp Hackert
Eiche am Abhang des Monte Vergine (Provinz Avellino/Kampanien), 1797
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Jakob Philipp Hackert

Eiche am Abhang des Monte Vergine (Provinz Avellino/Kampanien), 1797

Jakob Philipp Hackert

Eiche am Abhang des Monte Vergine (Provinz Avellino/Kampanien), 1797

Während der beiden letzten Jahre seines Aufenthalts in Neapel durchwanderte Hackert häufig die Gegend um den Monte Vergine. Bei dieser Gelegenheit entstand die Studie einer alten verkrüppelten Eiche, auf der Hackert den Baum kontrastierend gegen einen kleinen Wegabschnitt setzt, der nach kurzer Strecke hinter einer Biegung verschwindet. Modern erscheinen die am Wegesrand sitzenden, „mittelalterlichen“ Krieger, die sich an Salvator Rosas „Diverse figure“ oder „Capricci“ orientieren.(Anm.1)
Das Blatt gehört zu einer Reihe ähnlich aufgebauter Baumstudien, die alle in den Jahren 1797–98 entstanden sind; weitere Blätter befinden sich in der Hamburger Kunsthalle (Inv.-Nr. 23355b), in Berlin(Anm.2) und in Privatbesitz.(Anm.3)
Die vorliegende Baumstudie hat Hackert 1800 für sein Gemälde „Blick auf das Volturnotal“ verwendet.(Anm.4)

Peter Prange

1 Bei einem in Hackerts Nachlasskatalog aufgeführten Gemälde, das mit dem 1800 entstandenen, sogenannten „Masso del Diavolo“ bei Vallombrosa in Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. A I 995, identifiziert werden kann, wird betont, dass die Figuren nach Rosa entstan­den, vgl. Bruno Lohse: Jakob Philipp Hackert. Leben und Anfänge seiner Kunst, Emsdetten 1936, S. 152.
2 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 8622, vgl. Nordhoff 1994, S. 425, Nr. 1093.
3 Ebd., S. 461, Nr. 1241.
4 Eichenzell, Kurhessische Hausstiftung, Schloss Fasanerie, Inv.-Nr. 369, vgl. ebd., S. 143, Nr. 293.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links signiert und datiert: "Monte Vergine. Filippo Hackert f. 1797" (Feder in Braun)

Provenienz

Dr. Hubener [Hübener], Hamburg; dessen Schenkung 1852 an den Kunstverein, Hamburg,(vgl. Archiv der Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inventarbuch des Kunstvereins S. 35, Nr. 353); Schenkung des Kunstvereins 1892 an die Kunsthalle

Bibliographie

Paolo Antonacci, Alvaro Marigliani: Landscapes of the Grand Tour. From late 18th to the 19th Century, Rom 2011, Nr.bei Nr. 1

Jakob Philipp Hackert. Europas Landschaftsmaler der Goethezeit, hrsg. von Hubertus Gaßner und Ernst-Gerhard Güse, Ausst.-Kat. Klassik Stiftung Weimar, Hamburger Kunsthalle, Ostfildern 2008, S.341, 277, Abb, Nr.130

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.179, Nr.372

Wolfgang Krönig, Reinhard Wegner: Jakob Philipp Hackert. Der Landschaftsmaler der Goethezeit, Köln-Weimar-Wien 1994, S.104

Claudia Nordhoff, Hans Reimer: Jakob Philipp Hackert 1737-1807. Verzeichnis seiner Werke, Bd. 2, Berlin 1994, S.368, Nr.900, Abb.443

Wolfgang Krönig: Baum-Bilder von Philipp Hackert (1737-1807). Der einzelne Baum als Thema seiner Kunst, in: Jahrbuch der Berliner Museen 32, 1990, S. 209-235, Abb.27

La battaglia nella pittura del XVII e XVIII secolo, hrsg. von Patrizia Consigli Valente, Parma 1986, Abb.321 (Rosa!)

Deutsche Romantik. Handzeichnungen. Band 1: Carl Blechen (1798-1840) bis Friedrich Olivier (1791-1859), hrsg. von Marianne Bernhard, München 1973., S.1990, Abb.S. 544

Wolf Stubbe: Italienreise um 1800. Aquarelle und Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1958, S.34, Nr.171

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1892, Hamburg 1893, S.54