Jacob Koninck d.Ä., Zeichner, (?) Salomon Koninck, ehemals zugeschrieben
Bauernhaus mit Garten,
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Jacob Koninck d.Ä., Zeichner, (?) Salomon Koninck, ehemals zugeschrieben

Bauernhaus mit Garten,

Jacob Koninck d.Ä., Zeichner, (?) Salomon Koninck, ehemals zugeschrieben

Bauernhaus mit Garten

Die bis vor kurzem geltende Zuordnung an den Historienmaler und -zeichner Salomon Koninck (1609–1656) folgte der rückseitigen Etikettierung. Zuvor, bei ihrem Erwerb durch Harzen, galt das Blatt als Werk des Philips Koninck. Diesem war ebenfalls eine annähernd gleich große, stilistisch eng verwandte Zeichnung in der Fondation Custodia zugeschrieben, die heute jedoch als Arbeit des Jacob Koninck angesehen wird.(Anm.1) In beiden Fällen ist ein holländisches Gehöft dargestellt, wobei die starke perspektivische Verkürzung und der großflächig stehengelassene Blattgrund auf Rembrandt-Zeichnungen zurückgreifen.(Anm.2) Ein ähnlich gearbeitetes Blatt befindet sich in Groningen.(Anm.3)
Unsere Zeichnung steht diesen Arbeiten sehr nahe, und auch das Wasserzeichen deutet auf eine Entstehung um 1650. Einzig die hier noch akkurater ausgeführte Konturierung des Baumschlags mithilfe von gleichmäßigeren Schlaufenlinien und die sparsamer eingesetzte, sauberer wirkende Schraffur geben Anlass zu einem gewissen Vorbehalt in der Zuschreibung an Jacob Koninck.

Annemarie Stefes

1 Paris, Fondation Custodia, Inv.-Nr. 3750 (180 x 309 mm), Mària van Berge-Gerbaud: Rembrandt et son école. Dessins de la collection Frits Lugt, Paris 1997 Nr. 76. Zu dieser Zeichnung existiert eine weitere Fassung in Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 22923, die möglicherweise Philips Koninck zuzuschreiben ist, vgl. ebd.
2 Vgl. Boudewijn Bakker, Mària van Berge-Gerbaud, Erik Schmitz, Jan Peeters: Landscapes of Rembrandt. His favourite walks, Bussum 1998, S. 101, 113.
3 Groninger Museum, Inv.-Nr. 1931–169 (180 x 230 mm), Werner Sumowski: Drawings of the Rembrandt School. Bd. 6, Jansen - Koninck, hrsg. von Walter L. Strauss, New York 1982, Nr. 1312 x.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unterhalb davon: Stempel der Sammlung Rhodin (L. 2179); daneben bezeichnet: "Coll. Harzen." (Feder in Schwarz)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Narrenkappe, Heawood 1921 (1648-49)
25 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 34: "[P. Koning Fortsetzung] Ein Bauernhaus am Ende einer Wiese von hohen Baumgruppen umgeben Leichte Federzeichnung. 11.10.7.2"; NH Ad: 02: 01, S. 256); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle; zu einem unbekannten Zeitpunkt abgegeben; Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 98; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.327, Nr.553