Herman Naiwincx
Gebirgslandschaft mit einer Hütte am Bach, nach 1639
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Herman Naiwincx

Gebirgslandschaft mit einer Hütte am Bach, nach 1639

Herman Naiwincx

Gebirgslandschaft mit einer Hütte am Bach, nach 1639

Die Komposition erinnert stark an Werke des Jan van Aken, und auch das Monogramm rechts las sich wohl ursprünglich „JvA F“, bevor es von späterer Hand zu „A P“ umgewandelt wurde, in der Absicht, die Zeichnung als Werk des Adam Pijnacker auszuweisen.(Anm.1) Von den im Baumschlag flächiger und summarischer gearbeiteten Zeichnungen Van Akens unterscheidet sich die kleinteilige Ausführung in schwarzer Kreide, die das Blatt in direkte Nähe zu signierten Zeichnungen des Herman Naiwincx setzt.(Anm.2) Ein im Aufbau eng verwandtes Gemälde des Künstlers befindet sich in Budapest.(Anm.3) Die bewusste Orientierung an Jan van Aken – die Jahreszahl könnte sich auf eine datierte Vorlage beziehen – ist bezeichnend für das eklektische Vorgehen des Künstlers.

1 Vorgeschlagen von Van Regteren Altena in einer undatierten Karteinotiz im Archiv des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle; vgl. etwa mit Zeichnungen wie der signierten Flusslandschaft von 1652, London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1836,0811.1.
2 Z. B. „Flusslandschaft“, Leiden, Prentenkabinet der Universiteit, Inv.-Nr. PK-P-AW 1085, Albert Blankert, Alexander Nystad: Herman Nauwincx als schilder en tekenaar, in: Tableau 5, 1979/80, S. 48-58, Nr. T 5. Vgl. im Gegensatz dazu Zeichnungen wie die in gleicher Weise monogrammierte Felslandschaft Jan van Akens in Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv. Nr. RP-T-1884-A-2029, Marijn Schapelhouman, Peter Schatborn: Land & Water. Hollandse Tekeningen uit de 17de Eeuw in het Rijksprentenkabinet, Zwolle 1987, Nr. 90.
3 Budapest, Szépmüvészeti Múzeum, Inv.-Nr. 356, Albert Blankert, Alexander Nystad: Herman Nauwincx als schilder en tekenaar, in: Tableau 5, 1979/80, S. 48-58, Nr. 5.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Rechts auf den Planken einer Einsiedelei bezeichnet: "JvA [lig.] F [umgewandelt in P.] 1639" (Feder in Braun); auf dem Verso oben rechts beszeichnt parallel zum rechten Rand: "N 17 oder 97 . 6 blad [?]" (Feder in Braun); unten rechts Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 30 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 38: "[H. Naiwincx] Wild romantische Felsenlandschaft reich mit schönen Eichengruppen bekleidet mit einem Teich im Vorgrund in welchem sich ein Wasserfall ergießt Dort am Ufer von Felswänden eingeschlossen gewahrt man die Klause eines Einsiedlers von Brettern zusammengeschlagen mit einem Strohdache. {Kreide und Tusche}. Hauptblatt von derselben Ausführung wie voriges. 16.0.11.4 Das Blatt ist bezeichnet A.P.1639 wahrscheinlich durch einen früheren Besitzer, der wegen großer Uebereinstimmung mit Pynackers Styl, darin dessen Werk zu erkennen glaubte, man denkt aber daß an der Stelle früher ein anderes Zeichen gestanden."; NH Ad: 02: 01, S. 260); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.400, Nr.705

Albert Blankert, Alexander Nystad: Herman Nauwincx als schilder en tekenaar, in: Tableau 5, 1979-1980, S. 48-58, S.51, 56, Nr.T.8

Dessins de Paysagistes Hollandais du XVIIe Siecle de la Collection Particulière conservée à l'Institut Néerlandais de Paris, Ausst.-Kat. Bibliothèque Albert I.er, Brüssel 1968, S.110, Anm. 10