Von Reinhold existieren in der Kunsthalle zwei Blätter mit dem Blick auf Civitella, die im Ausschnitt einem ähnlichen Gemälde von Joseph Anton Koch (Anm. 1) weitgehend entsprechen. Auch von Johann Christoph Erhard existieren vergleichbare Ansichten (Anm. 2), doch dürfte für Reinhold die wesentliche Anregung zu dem Motiv wiederum von Kochs 24 Ansichten aus den Äquerbergen ausgegangen sein. In diesem Konvolut befindet sich eine im Ausschnitt nur unwesentlich veränderte Ansicht in zwei Fassungen (Anm. 3). Während es sich bei Inv. Nr. 43902 um eine Naturstudie handeln dürfte, könnte Inv. Nr. 43918 eine Kopie nach einem bisher nicht identifizierten Vorbild sein, wofür auch die Verwendung des Transparentpapiers sprechen würde. Reinhold hat das Motiv auch in eine Ölskizze umgesetzt (Anm. 4), ohne das die beiden Hamburger Blätter als direkte Vorzeichnungen zu bezeichnen wären.

Peter Prange

1 Joseph Anton Koch, Landschaft zwischen Civitella und Olevano, um 1823/24, Öl auf Holz, 30 x 45 cm, Hillerod, Schloss Fredensborg, vgl. Koch 1989, S. 109, Anm. 230, Abb. 50.
2 Johann Christoph Erhard, Ansicht von Civitella mit einem Zug von Landleuten, 1821, Bleistift, Feder in Grauschwarz, 213 x 306 mm, Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. 47324, vgl. Erhard 1996, S. 274-275, Nr. 105, Abb.; Ansicht von Civitella mit einem Zug von Landleuten, 1821, Bleistift, Feder in Grau, 260 x 312 mm, Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. 23184, vgl. Erhard 1996, S. 276-277, Nr. 106, Abb.
3 Joseph Anton Koch, Rocca di San Stefano im Äquergebirge, um 1820, Bleistift, 215 x 331 mm, Wien, Akademie der bildenden Künste, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. 6313, vgl. Reiter 2011, S. 210, Nr. 717, Abb.; Joseph Anton Koch, Rocca di San Stefano im Äquergebirge, um 1820, Bleistift, 231 x 350 mm, Wien, Akademie der bildenden Künste, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. 6315, vgl. Reiter 2011, S. 210, Nr. 718, Abb.
4 Rocca die San Stefano, Öl auf Papier, 15,7 x 23,1 cm, Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. 2163, vgl. Reinhold 1988, S. 77, Nr. 177, Abb. S. 261.