Die auf Transparentpapier ausgeführte Ansicht auf die Ruinen der Caracalla-Thermen zeichnet sich durch bildhafte Geschlossenheit und einen pittoresk-arkadischen Stimmungsgehalt aus. Dies und äußere Gründe wie die Verwendung von Transparentpapier, aber auch die untere Rahmenleiste mit der Beschriftung, die von derselben Hand wie auf Inv. Nr. 43908 und Inv. Nr. 22946 stammt, lassen eine Kopie nach einem bisher nicht identifizierten Vorbild, eventuell nach Koch vermuten. Die Ansicht ähnelt einem Blatt in Berlin, das bisher als Blick vom Palatin auf das Colosseum bezeichnet wurde (Anm. 1), und das nach einem Blatt von Koch entstand (Anm. 2).

Peter Prange

1 Blick auf Rom, Bleistift auf Transparentpapier, 308 x 445 mm, Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. SZ 17, vgl. Reinhold 1988, S. 60, Nr. 72, Abb. S. 158.
2 Joseph Anton Koch, Landschaftsstudie mit Ruinen und Staffage, Bleistift, 297 x 204 mm, Wien, Akademie der bildenden Künste, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. 8208, vgl. Reiter 2011, S. 175-178, Nr. 583, Abb. Vgl. dazu auch dasselbe Motiv von Johann Christoph Erhard (Inv. Nr. 23190).