Heinrich Reinhold Johann Joachim Faber, ehemals zugeschrieben
Lesender Mönch, schreitend, 1820 - 1824
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Heinrich Reinhold Johann Joachim Faber, ehemals zugeschrieben

Lesender Mönch, schreitend, 1820 - 1824

Heinrich Reinhold Johann Joachim Faber, ehemals zugeschrieben

Lesender Mönch, schreitend, 1820 - 1824

Das Blatt mit dem Kreuzgang von San Giovanni in Laterano in Rom ist eine eigenhändige, im Format übereinstimmende Pause nach einem Aquarell, das sich im Nachlass Reinholds befand (Anm. 1). Bei dem für Reinhold ungewöhnlichen Aquarell wird es sich um eine Auftragsarbeit gehandelt haben, wahrscheinlich für Graf Wolf von Baudissin, den Reinhold während seines Aufenthalts im Sommer 1821 in Olevano kennengelernt hatte (Anm. 2), und der in der Folge u. a. bei Faber und Reinhold Zeichnungen bestellte, um durch seine Aufträge die neue deutsche Kunst zu fördern (Anm. 3).
Reinhold hat das Aquarell in Weimar genau vorbereitet - der eingezeichnete Fluchtpunkt und die Hilfslinien zur Konstruktion der zentralperspektivisch fluchtenden Kreuzgangarkaden sind hinter dem Mönch noch erkennbar -, doch ob eine mit dem Aqaurell in unmittelbaren Zusammenhang stehende Zeichnung mit der Studie eines lesenden Mönches von Reinhold stammt (Inv. Nr. 43881), also auch in den Vorbereitungsprozess des Aquarells gehört, lässt sich nicht mit letzter Gewissheit bestimmen. Reine Figurenstudien sind von Reinhold sehr selten,; auch stilistisch steht die kleine Studie Johann Joachim Faber näher, der den lesenden Mönch 1828 in seinem Gemälde Die Terrasse des Kapuzinerklosters in Sorrent als Staffage verwendet hat (Anm. 4), Reinhold hingegen in seinen zwei Versionen des Motivs auf ihn verzichtete (Anm. 5).

Peter Prange

1 Kreuzgang von San Giovanni in Laterano in Rom, 1822, Aquarell über Bleistift, 331 x 482 mm, Stiftung Klassik Weimar, Inv. Nr. Gr-2008/451, vgl. Reinhold 1988, S. 67, Nr. 121, Abb. S. 207.
2 Brief Hornys vom 8. August 1821, vgl. Schellenberg, S. 176.
3 Brief Schnorrs an Quandt vom 8. März 1822, vgl. Briefe 1886, S. 397-398.
4 Johann Joachim Faber, Die Terrasse des Kapuzinergartens in Sorrent, 1828, Öl auf Leinwand, 73 x 94,5 cm, Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. 2036, vgl. Howoldt/Baur 1993, S. 41, Abb.
5 Die Terrasse des Kapuzinergartens in Sorrent, Öl auf Papier, 440 x 540 mm, ehem. Sammlung Schäfer, Schweinfurt, vgl. Reinhold 1988, S. 80, Nr. 198, Abb. S. 282. Die Terrasse des Kapuzinergartens in Sorrent, Öl auf Leinwand, 420 x 550 mm, München, Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, Inv. Nr. WAF 819, vgl. Reinhold 1988, S. 81, Nr. 199, Abb. S. 283

Details zu diesem Werk

Provenienz

Erworben zu einem unbekannten Zeitpunkt aus der Sammlung des Hamburger Künstlervereins (vor 1914; Lichtwark-Inventar, S. 402, Inv.-Nr. 14280, Johann Joachim Faber; seit 1928 als Heinrich Reinhold)

Bibliographie

Heinrich Reinhold. Der Landschaft auf der Spur, hrsg. von Andreas Stolzenburg, Markus Bertsch und Hermann MIldenberger, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, München 2018, S.256, Nr.34, Abb.S. 163

Nadine Brüggebors: "Auch treibt mich mein Gemüth zur Landschaft". Heinrich Reinhold (1788-1825). Leben und Werk - Werkverzeichnis der Gemälde, Ölskizzen, Zeichnungen und Druckgraphiken, Bd. 2 (Werkverzeichnis), Univ.-Diss. (Manuskript), Freie Universität Berlin, Berlin 2016, S.151, Nr.Z 304

Nadine Brüggebors: "Auch treibt mich mein Gemüth zur Landschaft". Heinrich Reinhold (1788-1825). Leben und Werk - Werkverzeichnis der Gemälde, Ölskizzen, Zeichnungen und Druckgraphiken, Bd. 3 (Abbildungen), Univ.-Diss. (Manuskript), Freie Universität Berlin, Berlin 2016, S.112, Nr.Z 304