Guido Reni (Umkreis)
Kopf eines Greises (Hl. Petrus ?), 17. Jahrhundert
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Guido Reni (Umkreis)

Kopf eines Greises (Hl. Petrus ?), 17. Jahrhundert

Guido Reni (Umkreis)

Kopf eines Greises (Hl. Petrus ?), 17. Jahrhundert

Der bärtige Kopf eines alten Mannes gelangte als Werk Guido Renis in die Sammlung. Die Einschätzung Harzens erscheint nachvollziehbar, da der Kopf größere Ähnlichkeit mit Renis Darstellungen des „Heiligen Petrus“ aufweist. So kommen Kopfhaltung und zweifelnder Blick dem Ausdruck des Petrus auf der Himmelfahrt Mariens in S. Ambrogio in Genua nahe.(Anm.1) Aufgrund dieser und ähnlicher Übereinstimmungen mit anderen Gemälden des Künstlers wurde das Blatt lange Zeit unter Reni abgelegt. Es war Veronika Birke, die dann per Kartonnotiz und brieflicher Mitteilung die Autorschaft Renis abgelehnt hat. Für sie ist die künstlerische Qualität im Vergleich zu gesicherten Arbeiten des Künstlers zu schwach. Der unsichere Strich deutet auf einen Zeichner aus dem weiteren Umkreis Renis hin.(Anm.2)

David Klemm

1 Stephen Pepper: Guido Reni. A complete catalogue of his works with an introductory text, Oxford 1984, S. 232–233, Kat.-Nr. 50, Abb. 80.
2 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 19. 10. 2005.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Karton bezeichnet: "Unbekannt / 11.0 15.4 [?]" (Bleistift); auf dem Verso in der Mitte bezeichnet: "Guido" (Bleistift); unten links bezeichnet: "Anonym" (Bleistift); unten in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unten rechts bezeichnet: "einlegen" (Bleistift); unten rechts nummeriert: "N 5" (Feder in Braun)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WZ (auf Kaschierung): Buchstaben „GBS“ im Kreis, darüber Kleeblatt; nicht identifiziert.

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 218 (als Guido Reni); NH Ad : 01 : 03, fol. 105 (als Guido Reni): "Ein bärtiger Apostelkopf in Lebensgröße, aufblickend. Breit und meisterlich in Kreide auf geöltem Papier; gehöht. 11.0 15.4"; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.319-320, Nr.469

[Wolf Stubbe]: Italienische Zeichnungen 1500-1800. Ausstellung aus den Beständen des Kupferstichkabinetts, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1957, S.24, Nr.112

V. T. [nicht aufgelöst]: Amburgo: Mostra di disegni italiani dal XV al XVIII secolo, in: Emporium. Rivista mensile illustrata d'arte e di cultura 76, 1957, Nr. 126, S. 228-229, S.229