Gaspar de Witte, Zeichner
Gaspar de Witte, Zeichner
Das Künstlermonogramm „G D W“ weist auf die Hand des Antwerpener Landschaftsmalers Gaspar de Witte, unter dessen Namen das Blatt auch in der Kunsthalle inventarisiert wurde. Der Aufbau der Landschaft – antike Architekturfragmente rahmen die zum Horizont von wuchtigen Gebirgsformationen eingefasste Fernsicht – ähnelt einer gemalten „Landschaft mit Wasserfall“ von 1657.(Anm. 1) Eine Entstehung auch unserer Zeichnung nach De Wittes Rückkehr in seine Heimatstadt Antwerpen (1651) liegt nahe.(Anm. 2) Zeichnungen des zu seiner Zeit hoch geachteten Künstlers und damit potentielle Vergleichsbeispiele für die Hamburger Blätter sind heute indes kaum bekannt – möglicherweise werden sie immer noch irrtümlich unter dem Namen Gaspar van Wittels (Vanvitelli) verwahrt.
Annemarie Stefes
1 Aukt.-Kat. London, Sothebys, 10. 4. 2003, Nr. 59; vgl. auch die ebenfalls „GDW“ monogrammierte „Südliche Landschaft“, ehemals Lausanne, Kunsthandel Cevat, Photo RKD.
2 C. Brossel: Gaspard de Witte, peintre paysagiste anversois (1624-1681), in: Revue Belge d'Archéologie et d'Histoire de l'Art 28, 1959, S. 211-223, S. 212.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten rechts monogrammiert: "G D W" (Feder in Grau)
Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)Wasserzeichen / Kettenlinien
unterer Teil eines Lilienwappens (undeutlich), vgl. Heawood 1663 (Amsterdam 1646), aber kleinere Lilie
ca. 23-24 mm (v)
Provenienz
Vielleicht Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (HK, KK, A, NH Ad: 02: 01, S. 277 als „Gasp. De Witte“: „Landsch. mit einem Springbrunnen. Bez. q fol. Feder“); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.637, Nr.1218