David Teniers d. J., Kopie?
David Teniers d. J., Kopie?
Ausschlaggebend für die Ablehnung der traditionellen Zuschreibung an David Teniers ist die schon von Harzen beobachtete „ungewöhnlich vollendete“ Ausführung. Allenfalls in der Verwendung von Graphit finden sich gewisse Parallelen zu Arbeiten des Flamen, und die steile Böschung im Vordergrund erinnert an dessen „Felslandschaft mit Grotte und Zigeunerlager“ in Warschau.(Anm.1) Nicht auszuschließen ist eine Entstehung in der Nachfolge des Künstlers, vielleicht nach gemalter Vorlage.
Annemarie Stefes
1 Warschau, Muzeum Narodowe, Inv.-Nr. M.Ob.570, David Teniers der Jüngere (1610-1690). Alltag und Vergnügen in Flandern, Ausst.-Kat. Karlsruhe, Heidelberg 2005, Nr. 58; für Bäume und Kirchen im Hintergrund vgl. „Rastende Wallfahrer“, Woburn Abbey, Sammlung des Duke of Bedford, Inv.-Nr. PDE/1304, ebd. Nr. 48, und „Landschaft mit melkender Magd“, Frankfurt am Main, Städel Museum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 1108, ebd. Nr. 45.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
wohl kein Wasserzeichen (verso nur teilweise einzusehen)
ca. 22-24 mm (h)
Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 66: "David Teniers, der Sohn {Waldreiche} Flandrische Landschaft mit wellenförmig bewegten Gründen, reich an Baumwuchs mit zerstreuten Städten und Dorfschaften. Im Vorgrunde erhebt sich ein steiler mit Bäumen und {Buschwerk} Buschwerk bewachsener Abhang. Bleifeder und Tusche; für den Meister ungewöhnlich vollendet."; NH Ad: 02: 01, S. 271); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.545, Nr.1031