Caspar Netscher, Kopie
Caspar Netscher, Kopie
Die trockene Ausführung charakterisiert das Blatt als Kopie nach vermutlich gemalter Vorlage, und aus der Verso-Notiz geht hervor, dass hier offensichtlich eine Frau van Hasselaer im Jahre 1659 wiedergegeben ist. Mit dieser Datierung steht die schlichte Haartracht der Dargestellten durchaus in Einklang. Das durch unser Blatt dokumentierte Gemälde würde demnach zu den frühesten Bildnissen Netschers gehören, entstanden kurz nach Verlassen der Werkstatt Gerard ter Borchs im Jahre 1658.(Anm.1) Bestätigt wird der Bezug zu Netscher durch die Verwandtschaft mit einem „Damenporträt“ an unbekanntem Standort.(Anm.2)
1 Vgl. Marjorie Elizabeth Wiesemann: Caspar Netscher and Late Seventeenth Century Dutch Paintings, Doornspijk 2002, S. 85, 89.
2 Standort unbekannt, um 1678/82, Marjorie Elizabeth Wiesemann: Caspar Netscher and Late Seventeenth Century Dutch Paintings, Doornspijk 2002, Nr. 180.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Unten rechts bezeichnet: "Netscher." (schwarze Kreide)
Auf dem Verso oben links nummeriert: "Nr 20" (Bleistift); unten in der Mitte bezeichnet: "VROU. VAN / HASSELAER 1659" (Pinsel in Grau); unten links bezeichnet: "avt" (Bleistift); unterhalb davon nummeriert: "1480" (Feder in Braun); auf der Rückseite des Untersatzbogens Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)Wasserzeichen / Kettenlinien
Buchstaben GDC (oder GDG, beschnitten), wohl Heawood deest
ca. 24 mm (v)
Provenienz
Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 679; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.405, Nr.715