Bonaventura Peeters (I.), Zeichner
Der Drachenfels am Rhein,
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Bonaventura Peeters (I.), Zeichner

Der Drachenfels am Rhein,

Bonaventura Peeters (I.), Zeichner

Der Drachenfels am Rhein

Wie in der oberen Blattmitte von eigener Hand vermerkt, ist hier der Drachenfels am Rhein dargestellt. Im Hintergrund erkennt man die Stadtsilhouette von Honnef.(Anm.1) Unsere Zeichnung diente als Ausgangspunkt für eine eigenhändige Radierung (H. 4). Dort wurde bei gegenseitiger Anlage die kleine Kapelle zu einem Haus mit Schornstein umgeformt. Die breiter angelegte Komposition der Radierung lässt im Hintergrund das gegenüberliegende Rheinufer erkennen. Im Vordergrund wurde ein anlegendes Segelboot mit figürlicher Staffage hinzugefügt.
Das Blatt wurde vermutlich „naer ’t leeven“ gezeichnet und war ursprünglich sicher Teil einer größeren Serie von Rheinansichten. Wenn Burg Drachenfels hier offensichtlich im noch unzerstörten Zustand wiedergegeben ist, wäre dies ein möglicher Hinweis auf eine frühe Entstehung.(Anm.2)
Eine weitere diesem Werkkomplex zugehörige Zeichnung wird in Amsterdam verwahrt.(Anm.3) Vergleichbare topographische Ansichten werden häufig Jan Peeters (1624–1680), dem jüngeren Bruder des Bonaventura zugewiesen. Für unser Blatt gilt die alte Zuschreibung jedoch durch den Radierungsbezug als gesichert.

1 Dem heutigen Bad Honnef, vgl. Klaus Honef, Klaus Weschenfelder, Irene Haberland: Vom Zauber des Rheins ergriffen. Zur Entdeckung der Rheinlandschaft vom 17. bis 19. Jhd., Ausst.-Kat. Bonn, Rheinisches Landesmuseum, Ausst.-Kat. Bonn, Rheinisches Landesmuseum, Koblenz, Mittelrhein-Museum, München 1992.
2 Die Burg war im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1642 bereits als Ruine erwähnt worden, vgl. Klaus Honef, Klaus Weschenfelder, Irene Haberland: Vom Zauber des Rheins ergriffen. Zur Entdeckung der Rheinlandschaft vom 17. bis 19. Jhd., Ausst.-Kat. Bonn, Rheinisches Landesmuseum, Ausst.-Kat. Bonn, Rheinisches Landesmuseum, Koblenz, Mittelrhein-Museum, München 1992, S. 335.
3 „Augenstein“, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1901-A-4508.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Bez. o. l. von der M.: "Dragens felt an ryn x." (Feder in Braun)

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Untere Hälfte eines Lilienwappens, ähnlich Heawood 1669 (Den Haag 1658), aber mit Buchstaben IC
23-26 mm (v)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 49: "Bonaventura Peters Der Drachenfels am Rhein. Bez Dragens Felt anryn Zart ausgeführte Feder und Tuschzeichnung. 6.6.5.2 Ist in {mit} verkleinertem Formate vom Künstler radiert."; NH Ad: 02: 01, S. 264); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

46, 112, Nr.86, Abb.43

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.437-438, Nr.807

Vom Zauber des Rheins ergriffen. Zur Entdeckung der Rheinlandschaft vom 17. bis 19. Jhd., Ausst.-Kat. Koblenz u.a., München 1992, Nr.47, Abb.S. 334

Deutsche Landschaften und Städte in der niederländischen Kunst des 16. bis 18. Jahrhunderts, Ausst.-Kat. Kaiser Wilhelm-Museum Krefeld 1938, Nr.104

Heinrich Dattenberg: Niederrheinansichten holländischer Künstler des 17. Jahrhunderts, hrsg. von Rudolf Wesenberg, Die Kunstdenkmälder des Rheinlands, Bd. 10, Düsseldorf 1967, S.272, Nr.298