Bartolomeo Letterini, zugeschrieben
Bartolomeo Letterini, zugeschrieben
Die Zeichnung ist aufgrund der alten Inschrift im Kabinett unter dem Namen der venezianischen Künstlerin Caterina Letterini geführt worden. Diese ist jedoch offensichtlich nur als Miniaturmalerin bekannt.(Anm.1) Bernt W. Meijer schlug dagegen ihren Bruder Bartolomeo Letterini als Zeichner vor.(Anm.2) Meijer hat erstmals das zeichnerische Œuvre des Künstlers näher beschrieben.(Anm.3) In diese Gruppe fügt sich das Hamburger Blatt durch die vorherrschende ruhige Konturführung, die sicheren Proportionen der Figuren sowie durch ähnliche Gesichtstypen und Technik gut ein.
Auch Stefan Morét, Florenz, hält eine Zuschreibung an Letterini für möglich. Für diesen Künstler spricht zudem, dass er oft auf grauem oder getöntem Papier zeichnete und dass er seine Motive wie auf dem Hamburger Blatt mit einer oft recht simplen Einfassung versah.(Anm.4)
Zweifelsfrei ist die Komposition von Simone Cantarinis Radierung „Die Versuchung Adams“ angeregt worden. Sehr ähnlich ist die Anordnung der beiden Hauptfiguren und ihr Verhältnis zur Landschaft.(Anm.5)
David Klemm
1 Vgl.Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, hrsg. v. Ulrich Thieme, Felix Becker, 37 Bde., Leipzig 1907-1950, 23, 1929, S. 140.
2 Kartonnotiz.
3 Bert W. Meijer: Drawings by Bartolomeo Letterini, in: Master Drawings 18, 1980 Nr. 1, S. 29-32., S. 29–32.
4 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 26. 11. 2007.
5 The Illustrated Bartsch 42 (19), 1 (122); Paolo Bellini: L’opera incisa di Simone Cantarini, Mailand 1980, S. 84–85, Nr. 18, mit Abb.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Verkaufsstempel der Stadt Leipzig (L. 2731); Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona (L. 2179)
Bibliographie
David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.218, Nr.294