Die ausschließliche Verwendung von Feder und Pinsel weckt zunächst Zweifel an der Hand Waterloos, der in der Regel mit dicht verwobenen Kreidestrukturen arbeitete (vgl. Inv.-Nr. 1991-56, 22699). Das Monogramm wirkt jedoch echt, und die Vegetationskürzel erinnern im Detail an den ebenfalls in Feder gezeichneten „Blick vom Mittelweg auf die Alsterwiesen“ (Inv.-Nr. 1991-55). Im Stil verwandt sind auch eine „Ansicht von Steinbeck bei Hamburg“ und eine „Winterlandschaft“ aus dem Louvre in Paris.(Anm.1)
Wenn man das vorliegende Blatt in die Nähe der ähnlich akkurat gezeichneten Ansichten niederländischer Herrenhäuser aus den 1670er Jahren setzt, wären die er-wähnten Unterschiede gut aus der stilistischen Entwicklung zu erklären.(Anm.2) Auf eine Entstehung in den 1680er Jahren könnte auch das Wasserzeichen deuten.

Annemarie Stefes

1 Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 23132 (450 x 563 mm) und Inv.-Nr. 23501 (346 x 285 mm).
2 Z. B. „Spruytenburg“, Amsterdams Historisch Museum, Inv.-Nr. TA 10369, Ben Broos, Marijn Schapelhouman: Nederlandse Tekenaars geboren tussen 1600 en 1660, Oude tekeningen in het bezit van het Amsterdams Historisch Museum, waaronder de collectie Fodor, Bd. 4, Amsterdam/Zwolle 1993, Nr. 176 mit weiteren Verweisen.