Anonym
Greis mit Kind; Detailstudie des Greisenkopfes,
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Greis mit Kind; Detailstudie des Greisenkopfes,

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Greis mit Kind; Detailstudie des Greisenkopfes

Dargestellt ist sicher eine biblische Szene. Drei Interpretationsmöglichkeiten bieten sich an: „Abraham und Ismael“, „Jakob und Benjamin“, „Joseph und Jesus auf der Rückkehr aus Ägypten“. Mit den beiden alttestamentlichen Themen und ihrem erzählerischen Schwerpunkt auf dem Abschied von Vater und Sohn wäre die innige Zuwendung der beiden Figuren gut in Verbindung bringen. Doch auch für die dritte Möglichkeit, vorgeschlagen von Thomas Ketelsen auf dem Symposium „Niederländische Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ am 21. und 22. 2. 2008 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, gibt es eng verwandte ikonographische Vorbilder. Das vertrauensvolle Sich-Anschmiegen des Knaben begegnet ähnlich auf einem Gemälde des Jacob Jordaens,(Anm.1) und bei deutschen Zeichnern des 17. Jahrhunderts war dieses Motiv besonders beliebt. Auf die Nähe zu Michael Willmann (1630–1706) verwies Joop Nieuwstraaten in einer undatierten Notiz auf dem Unterlegkarton. Dieser Hinweis wurde aufgegriffen von Thomas Ketelsen, der das Blatt 2008 auf dem Symposium im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle zur Diskussion stellte und für eine Entstehung im süddeutsch/böhmischen Raum plädierte. Eine Zuschreibung der Zeichnung steht allerdings noch aus.

Annemarie Stefes

1 Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 2/57.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Verso in der Mitte L. 1233

Wasserzeichen / Kettenlinien

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Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi 1908

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.698, Nr.A 14