Andrea Schiavone (Umkreis)
Schlüsselübergabe an den Hl. Petrus,
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Andrea Schiavone (Umkreis)

Schlüsselübergabe an den Hl. Petrus,

Andrea Schiavone (Umkreis)

Schlüsselübergabe an den Hl. Petrus

Die bislang wenig beachtete qualitätvolle Zeichnung wurde von Harzen als Werk Andrea Schiavones eingestuft und 1928 erstmals unter diesem Namen von Neumeyer publiziert. Nicholas Turner erkannte ebenfalls Charakteristika von Schiavone, so z. B. in der manieristischen Art der Figurendarstellung und der Zeichentechnik.(Anm.1) Ein konkreter Bezug zu einem Gemälde lässt sich jedoch nicht herstellen. Neumeyer sah einen engen Zusammenhang mit der Schiavone zugeschriebenen Zeichnung „Predigt des Hl. Paulus in Athen“ in den Uffizien.(Anm.2) Ein genauer Vergleich zeigt jedoch, dass die zeichentechnische Übereinstimmung nur allgemeiner Art ist.
Dennoch erscheint eine Zuordnung in den Umkreis Schiavones vertretbar. In jedem Fall weist das Blatt nach Venedig. Nicholas Turner erkannte allgemeine Einflüsse von Tizian und Tintoretto.(Anm.3) Ähnlichkeiten lassen sich auch mit Zeichnungen von Giuseppe Porta, genannt Salviati, ausmachen. Tietze und Tietze-Conrat nahmen 1944 an, dass die Hamburger Zeichnung eher römischer Herkunft sei.

David Klemm

1 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 10. 2. 2008.
2 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 1846 F.
3 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 10. 2. 2008.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte Stempel der Sammlung Richardson sen. (L. 2184); auf dem Verso in der Mitte bezeichnet: "francesco rosso" (Feder in Braun); unten links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Provenienz

Jonathan Richardson sen.(1665-1745), London (L. 2184); Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 216 (als Andrea Meldolla, gen. Schiavone); NH Ad : 01 : 03, fol. 100 (als Andrea Meldolla, gen. Schiavone): "Die Ausgießung des Heiligen Geistes über Maria und die Apostel. Im Styl des Parmigiano frey mit Feder und Bister auf blauem Papier ausgeführt und gehöht.Oben rund. 5.0. 8.6 Samml. Richardson."; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.334, Nr.501

[Wolf Stubbe]: Italienische Zeichnungen 1500-1800. Ausstellung aus den Beständen des Kupferstichkabinetts, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1957, S.18, Nr.73

V. T. [nicht aufgelöst]: Amburgo: Mostra di disegni italiani dal XV al XVIII secolo, in: Emporium. Rivista mensile illustrata d'arte e di cultura 76, 1957, Nr. 126, S. 228-229, S.229

Hans Tietze, Erika Tietze-Conrat: The Drawings of the Venetian Painters in the 15th and 16th Centuries, New York 1944, S.251-252, Nr.A 1432

Alfred Neumeyer: Einige italienische Handzeichnungen aus dem Hamburger Kupferstichkabinett, in: Zeitschrift für Bildende Kunst, 62. Jahrgang, NF, 38. Jahrgang Leipzig 1928/29, S. 43-48, S.46, Abb.S. 45