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Zeichnungsräume I

Positionen zeitgenössischer Graphik
Thomas Müller (*1959) Ohne Titel, 2007 Kugelschreiber, 29,7 x 21 cm

Presseinformation

Das Medium der Zeichnung ist so aktuell wie nie: Besonders junge Künstlerinnen und Künstler widmen sich wieder ausschließlich der Zeichnung und setzen damit selbstbewusst neue Akzente. Dabei reicht das Spektrum von der präzisen, kleinformatigen Bleistiftstudie bis zu großen, temporären Rauminstallationen. Die Zeichnung hat sich damit vom intimen Format der Gattung befreit und wechselt in die dritte Dimension, in das bewegte Bild oder sogar in den Animationsfilm. Anlässlich des Abschlusses der Modernisierung der Hamburger Kunsthalle und ihrer Neueröffnung im Frühjahr 2016 zeigt die Galerie der Gegenwart mit rund 100 Meisterwerken der zeitgenössischen Zeichnung aus den Jahren 1960-2015 einen umfassenden Überblick über 50 Jahre Zeichnung. Darunter viele Werke, die seit langer Zeit nicht mehr ausgestellt waren, sowie Neuerwerbungen der letzten Jahre.

Künstlerinnen und Künstler verstehen ihre Zeichnungen nicht mehr nur als Skizzen und Studien, sondern als Konstruktionen (Hanne Darboven), Diagramme (Franz Erhard Walther), Reportagen (Alexander Roob) oder – wie die Berliner Künstlerin Jorinde Voigt – als Partituren, wobei die Linie zum Ausdrucksmittel für Zeit, Erinnerung und Raum wird. Diese neuen Tendenzen stehen im Mittelpunkt der Sammlungspräsentation Zeichnungsräume, die zugleich einen Überblick über die außergewöhnlichen Bestände des Hamburger Kupferstichkabinetts geben will.

Gezeigt werden ca. 100 Arbeiten von Martin Assig, Silvia Bächli, Jill Baroff, Bernhard Joh. Blume, Marc Brandenburg, Hanne Darboven, Jim Dine, Felix Droese, Marcel van Eeden, Bea Emsbach, Katharina Hinsberg, Jannis Kounellis, Olaf Metzel, Thomas Müller, Sigmar Polke, Arnulf Rainer, Dieter Roth, K. R. H. Sonderborg, Malte Spohr, Thomas Schütte, Kai Sudeck, Rosemarie Trockel, Jorinde Voigt, Franz Erhard Walther u.a.

Kuratorin Dr. Petra Roettig