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Von Menzel bis Monet

Die Hamburger Sammlung Wolffson
MAX LIEBERMANN (1847– 1935) Albert Martin Wolffson, 1906 Schließen Öl auf Leinwand, 132 x 116 cm © Privatbesitz Foto: Christoph Irrgang

Presseinformation

Von Menzel bis Monet beleuchtet die bislang kaum erforschte qualitĂ€tsvolle Hamburger Sammlung Wolffson, ihre Stellung in der Sammlungslandschaft der Hansestadt und das VerhĂ€ltnis des Sammlers Albert Martin Wolffson (1847–1913) zur Kunsthalle. Anlass ist das Bekanntwerden der Sammlung im Zuge der Forschung fĂŒr die Ausstellung Bestandsaufnahme Gurlitt (Gropius Bau Berlin, 2018/ 19), die das kontroverse Erbe des KunsthĂ€ndlers Hildebrand Gurlitt im geschichtlichen Kontext zeigte. Nach dem Erbgang innerhalb der Familie Wolffson mussten zahlreiche Werke im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt verĂ€ußert werden, darunter auch einige Zeichnungen des KĂŒnstlers Adolf Menzel (1815–1905). 36 Arbeiten dieses KĂŒnstlers bildeten den Mittelpunkt der Sammlung Wolffson. Nach der Berliner Ausstellung gelangten sechs hervorragende Menzel-Zeichnungen, die inzwischen wieder in Familienbesitz sind, als Dauerleihgabe in die Hamburger Kunsthalle. Gezeigt werden nun diese sechs neben weiteren Zeichnungen Menzels aus dem Bestand des Kupferstichkabinetts sowie u. a. das GemĂ€lde Die Waterloo-BrĂŒcke (1902) von Claude Monet (1840–1926), das die Kunsthalle von Wolffsons Witwe Helene Marie 1927 erworben hatte. Neben diesen SchlĂŒsselwerken werden weitere Arbeiten der Sammlung Wolffson zusammengetragen und ergĂ€nzt um kunstgewerbliche Objekte, Fotografien und Archivalien prĂ€sentiert.

Die Sammlung Wolffson umfasste GemÀlde, Zeichnungen, Graphiken und Autogra-phen u. a. von Balthasar Denner, Gerdt Hardorff, Thomas Herbst, Arthur Illies, Her-mann Kauffmann, Leopold Graf von Kalckreuth, Gottfried Kuehl, Franz von Lenbach, Max Liebermann, Ascan Lutteroth, Anton Melby, Valentin Ruths und Fritz von Uhde.

Albert Wolffson (21. Juli 1847–16. Dezember 1913) ist Sohn des Hamburger Juristen Isaac Wolffson. 1869 als Rechtsanwalt zugelassen, war er in der Kanzlei seines Vaters aktiv und bildete ab den 1880er Jahren mit Partnern eine eigene Kanzlei. Ab 1895 vertrat er Behörden in Zivilprozessen. Wolffson hatte ein intensives VerhĂ€ltnis zur Hamburger Kunsthalle: ab 1898 war er Mitglied der »Commission« fĂŒr die Museumsverwaltung. Er engagierte sich in der Hamburger BĂŒrgerschaft, saß im Aufsichtsrat der Hamburger Vereinsbank und der Hypothekenbank. Albert Wolffson ist in der FamiliengrabstĂ€tte auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Die Verbundenheit mit der Kunsthalle zeigt sich auch nach seinem Tod: Eine Stiftertafel fĂŒr 1916 erinnert an Helene Marie Wolffson: Es ist das Jahr, in dem sie die BĂŒste ihres Mannes – nach weiteren Kunstwerken – als Schenkung ĂŒbergab.

Zu der Ausstellung wird eine Publikation in der Serie Kleine Reihe der Freunde der Kunsthalle e. V. erscheinen.