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Die Kunst ist öffentlich

Vom Kunstverein zur Kunsthalle
Caspar David Friedrich, Das Eismeer, 1823/24, Foto: Elke Walford

Presseinformation

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Kunstvereins in Hamburg präsentiert die Hamburger Kunsthalle anhand von rund hundert Werken aus ihrem Bestand ausgewählte Schlaglichter auf die bewegte Geschichte eines der ältesten Kunstvereine in Deutschland. Obwohl die Anfänge des Kunstvereins in Hamburg bis in das Jahr 1817 reichen und damit fast fünfzig Jahre vor der Gründung der Kunsthalle liegen, geht die Geschichte der beiden Hamburger Kunst-Institutionen auf gemeinsame Wurzeln zurück. Sowohl der Kunstverein als auch die Kunsthalle sind aus dem Anliegen Hamburger Bürger_innen entstanden, eine Öffentlichkeit für die Kunst zu schaffen.

Die Präsentation veranschaulicht schlaglichtartig in sechs Themenräumen zu früheren Ausstellungen und Funktionen des Kunstvereins die Vielseitigkeit und Bedeutung des Vereins zur Förderung der Kunst in Hamburg. Zu erleben sind überraschende Begegnungen mit Publikumslieblingen wie Caspar David Friedrichs berühmtem Gemälde Das Eismeer (1823/24), das 1826 auf der ersten Ausstellung des Kunstvereins zu sehen war, als die heute so berühmten Landschaften des Romantikers noch nicht zum Kanon zählten. Beleuchtet wird die Geschmacks-geschichte im 19. Jahrhundert anhand der ersten Kunstvereinsausstellung von Werken Alter Meister aus Hamburger Privatbesitz. Zu sehen sein werden histori-sche Vereinsblätter, die Mitglieder des Kunstvereins als Trostpreise bei den jährli-chen Verlosungen von Kunstwerken erhielten. Besucher_innen von heute können auch der historischen Schlüsselausstellung Europäische Kunst der Gegenwart nachspüren, die der Kunstverein 1927 groß in der Kunsthalle anlegte. Damit wur-de die Avantgarde Europas in den kurzen fruchtbaren Jahren zwischen den Weltkriegen in Hamburg einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Darstellung der 200-jährigen Geschichte der Beziehung zwischen der Kunsthalle und dem Kunst-verein umfasst auch die Jahre des Nationalsozialismus, während derer beide Institutionen den kulturpolitischen Vorgaben der faschistischen Machthaber unterla-gen. Ein Themenraum zu der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt die Versuche des Kunstvereins und der Kunsthalle, erneut an die europäische Avantgarde der 1920er Jahre anzuknüpfen.

Als die Hamburger Kunsthalle Anfang der 1990er Jahre Platz für den Neubau ihrer Galerie der Gegenwart von Oswald M. Ungers benötigte, wurde das Kunstvereins-gebäude von 1963 abgerissen. Von der unmittelbaren und inspirierenden Nachbarschaft der Institutionen zeugt die Dokumentation einer temporären Installation, die der Minimal-Künstler Blinky Palermo 1973 im ehemaligen Gebäude des Kunstvereins geschaffen hatte. Sie wird in der Kunsthalle in der Galerie der Gegenwart bis heute dauerhaft präsentiert und ist auch in der Ausstellung zu sehen.

DIE KUNST IST ÖFFENTLICH ist eine Ausstellung der Hamburger Kunsthalle. Im Rahmen der Ausstellung ist eine Intervention von Hanne Lippard zu sehen. Diese ist Teil des institutionsübergreifenden Projekts Passagen, das auf Initiative des Kunstvereins in Hamburg mit Beteiligung der Hamburger Kunsthalle, dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, den Deichtorhallen Hamburg, dem Kunsthaus Hamburg und dem Museum für Hamburgische Geschichte durchgeführt wird.

In den Sozialen Medien wird die Ausstellung unter #kvhh200 begleitend kommuniziert.

Gefördert von  der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.