Neuzugang für die Sammlung des 19. Jahrhundert

Hamburger Kunsthalle erhält Caspar David Friedrichs »Ruine Oybin« als Dauerleihgabe

Wie ein bereits seit 1906 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle aufbewahrtes Blatt »Klosterruine auf dem Oybin« zeigt, scheint der Ort Oybin Caspar David Friedrich (1774-1840)besonders gefesselt zu haben. Auf dem Weg ins Riesengebirge hatten Friedrich und sein Malerfreund Georg Friedrich Kersting  (1785-1847) am 4. Juli 1810 den in der Oberlausitz, nach der gleichnamigen Ortschaft, gelegenen Berg bestiegen. Bereits auf dieser, vor dem Motiv entstandene Studie (Klosterruine auf dem Oybin, 1810), offenbart der Gegenstand seine bildmäßige Qualität. Ein um 1812 geschaffenes Gemälde, das bislang in Privatbesitz und weitgehend unbekannt geblieben und deshalb für die Friedrich-Forschung viel zu wenig gewürdigte Bild bereichert nun als Dauerleihgabe die Sammlung des 19. Jahrhunderts.

Mit diesem spektakulären, ausnehmend gut erhaltenen Neuzugang, der zudem über seinen originalen Rahmen verfügt, findet das bislang fehlende und für Friedrichs Kunst so wichtige Motiv der Ruine Eingang in den Gemäldebestand der Hamburger Kunsthalle. Und zugleich kehrt das Bild nach Hamburg zurück. Bereits im 19. Jahrhundert war es im Besitz der in Hamburg lebenden Schriftstellerin Elise Campe, die das Bild vermutlich kurz vor ihrem Tod im Jahr 1873 Milly Brockhaus, der in Leipzig lebenden Schwiegertochter des Verlegers Heinrich Brockhaus vermachte, dessen Nachfahren es bis heute gehört.

In Anwesenheit des Eigentümers konnte das Werk »Ruine Oybin« heute als ein neues Glanzlicht im Caspar-David-Friedrich-Raum übergeben werden.

Übergabe von Caspar David Friedrichs »Ruine Oybin«