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Max Beckmann

weiblich-männlich

Max Beckmann (1884 – 1950) ist einer der großen Künstler der Moderne und gilt als kraftvoller Interpret der Welt und seiner Zeit. Sein Hauptinteresse galt dem Menschen. Die Ausstellung untersucht erstmals die zahlreichen, oft widersprüchlichen Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit in seiner Kunst. Die rund 140 gezeigten Gemälde, Plastiken und Werke auf Papier machen die Breite und gesellschaftliche Relevanz des Themas der Geschlechter erfahrbar und ermöglichen ein tieferes Verständnis Beckmanns facettenreicher, sinnlicher Kunst. Seine Selbstdarstellungen und Doppelbildnisse, die Porträts von Männern und Frauen seiner Zeit sowie mythologische und biblische Figurenbilder machen Grundkonstanten menschlichen Zusammenseins eindrucksvoll erfahrbar: Begehren, Hingabe, Werben, Zurückweisung, Abhängigkeit, Widerstreit, Freiheitsdrang und Verschmelzung.

Der umfangreiche Beckmann-Bestand der Hamburger Kunsthalle wird dafür um wichtige Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland – darunter der Nachlass Beckmann, das Saint Louis Art Museum, die Harvard Art Museums und das Stedelijk Museum in Amsterdam – bereichert.

Beckmann schrieb Geschlechterrollen fest und öffnete sie zugleich, er fand Zartheit in Frauen- und in Männerfiguren, Schlagkraft in der Heldin wie im Helden. Fasziniert von den Mythen verschiedenster Kulturen, kannte er die uralte Vorstellung, dass Frau und Mann aus einem einzigen, androgynen Geschlecht hervorgingen, nach dessen Einheit man sich auf ewig zurücksehnt. Darüber hinaus las und kommentierte er zeitgenössische, bis heute diskutierte Schriften von Carl Gustav Jung und Otto Weininger, die Individualität als Verbindung von weiblichen und männlichen Anteilen erklärten. Von sich selbst zeichnete Beckmann aber gern das Bild eines mannhaft entschlossenen Weltendeuters, das bis heute die Wahrnehmung seines Werks dominiert und sich einem offeneren Verständnis seiner vielschichtigen Kunst entgegenstellt.

Die Ausstellung wird von einem reich bebilderten wissenschaftlichen Katalog begleitet (Prestel Verlag, München), von einem Audioguide und regelmäßigen thematischen Führungen. Eine multiperspektivische Betrachtungsweise und der gemeinsame Dialog vor Ort in der Ausstellung zwischen der Kuratorin, weiteren Expert*innen (z. B. der Genderforschung) und den Besucher*innen stehen im Zentrum des Vermittlungsangebots. Seminare zur Verkostung von Champagner, dem Lieblingsgetränk Beckmanns, runden das Programm ab.

Die Ausstellung »Max Beckmann. weiblich-männlich« bildet im Jahr 2020/2021 einen Höhepunkt im Programm der Hamburger Kunsthalle. Sie führt eine Reihe vielbeachteter Präsentationen zur Kunst Beckmanns fort, darunter Selbstbildnisse (1993), Landschaft als Fremde (1998) und Die Stillleben (2014).

Haspa-Galerie
Seit vielen Jahren engagiert sich die Hamburger Sparkasse für die Hamburger Kunsthalle. Als Zeichen des Dankes für diese großzügige Unterstützung heißt das 2. Obergeschoss der Galerie der Gegenwart, in der die Ausstellung »Max Beckmann. weiblich-männlich« gezeigt wird, »Haspa-Galerie«.

Gefördert von: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Freunde der Kunsthalle e. V. und Martha Pulvermacher Stiftung

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Max Beckmann schrieb in seiner Kunst Geschlechterrollen fest und öffnete sie zugleich, er fand Zartheit in Frauen- und in Männerfiguren, Schlagkraft in der Heldin wie in Helden. Fasziniert von den Mythen verschiedenster Kulturen, kann er die uralte Vorstellung, dass Frau und Mann aus einem einzigen, androgynen Geschlecht hervorgingen, nach dessen Einheit man sich auf ewig zurücksehnt. Entdecken Sie bereits ausgewählte Werke der Ausstellung als Audiotour. Auch  kostenfrei zum Download auf das Smartphone.