Jan Köchermann (*1967)

»Pierced Building« (2003)

Schächte, Tunnel, Unterführungen – im Zentrum der künstlerischen Arbeit Jan Köchermanns (*1967) stehen urbane Un-Orte und ungewohnte Perspektiven. Seit 1996 beschäftigt sich der Hamburger Künstler kontinuierlich mit dem Schacht als skulpturalem Element. Die Arbeit »Pierced Building« ist inspiriert von dem Bridge-Piercing, welches am oberen Ende des Nasenbeins zwischen den Augen sitzt und ein irritierender und auffälliger Eingriff in die Gesichtsarchitektur bildet. »Pierced Building« war ursprünglich für das Flatiron Building in New York City geplant, da die spitzzulaufende Bügeleisen-Architektur an die Form des Nasenrückens erinnert. Die Arbeit ist als skulpturale und irritierende Intervention im städtischen Raum gedacht. Die Planungen, Zusagen und Genehmigungen waren so gut wie abgeschlossen, als das Ereignis 9/11 alle Bestrebungen, ein Haus zu piercen, unmöglich machten. »Pierced Building« ist ein ikonisches Werk Köchermanns und seiner Beschäftigung mit dem Schacht als Mittel der Durchlässigkeit, der Perforation, des Un-Orts.