Annika Kahrs (*1984)
»Infra Voice« (2018)
In Videos, Filmen und Performances forscht Annika Kahrs (*1984) an den Rändern dessen, was wir Musik nennen, fragt nach der kulturellen und sozialen Funktion von Musik, nach ihren kommunikativen Aspekten und ihrer formalen Beschaffenheit. Die filmische Arbeit »Infra Voice« (2018) verbindet auf akustischer und visueller Ebene das sonderbare Musikinstrument Oktobass mit der ebenso faszinierenden Giraffe und dem jungen Forschungsgebiet zu ihrer akustischen Kommunikation. Der Klang des Instruments, dessen tiefster Ton im Infraschallbereich liegend für das menschliche Ohr nicht zu erfassen ist, und die vom Tier produzierten tiefen Laute spielen hier eine zentrale Rolle. Als Filminstallation steht der Oktobass der Giraffe gegenüber und tritt über Ton, wie auch formal mit ihr in Kontakt. In der Arbeit verschieben sich die unterschiedlichen Größenverhältnisse von Instrument, Tier und Mensch, schrumpfen und wachsen aus den eigentlichen Dimensionen heraus und setzen sich im Film neu zusammen. »Infra Voice« thematisiert die Auseinandersetzung mit Kommunikation durch Klang und die menschliche Wahrnehmung dessen.