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Geschichte der Malerei in Hamburg

1500-1900

Die Hamburger Kunsthalle zeigt in der Ausstellung »Geschichte der Malerei in Hamburg« einen Überblick über vier Jahrhunderte Malerei in Hamburg, von den Meistern des 16. Jahrhunderts bis zu den Mitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897. Mit eigenen Werken zeichnet die Hamburger Kunsthalle in den Räumen der Abteilung »Kunst in Hamburg« die Entwicklung der Malerei von 1500 bis 1900 nach. Sichtbar wird dabei die Vielfalt und Eigenständigkeit, die sich die Kunst in Hamburg während des Barocks und vor allem im 19. Jahrhundert bewahrt hat. Viele dieser Werke wurden aus räumlichen Gründen in den vergangenen Jahren nicht gezeigt und können nun wieder entdeckt werden.

Für den ersten Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852-1914), spielte die Kunst aus Hamburg eine zentrale Rolle beim Aufbau der Sammlung. Bereits zwei Jahre nach seinem Amtsantritt begründete er die Sammlung zur »Geschichte der Malerei in Hamburg«, in der er die Hamburger Kunst von den großen spätmittelalterlichen Altären von Meister Francke und Meister Bertram bis 1800 zusammenfasste. Die Sammlung »Hamburger Kunst des 19. Jahrhunderts« machte Lichtwark 1895 in neu dekorierten Räumen dem Publikum zugänglich. Für diese Sammlung erwarb er am Ende des Jahrhunderts in großem Umfang Gemälde von Hamburger Künstlern, die zumeist in Vergessenheit geraten waren: Hier ist vor allem die Wiederentdeckung der Werke von Philipp Otto Runge, Friedrich Wasmann und Julius Oldach zu nennen. Die dritte, 1889 begründete »Sammlung von Bildern aus Hamburg« galt den jüngeren, zeitgenössischen Künstlern, denen Lichtwark Aufträge für Gemälde mit Motiven aus der Hansestadt bzw. der direkten Umgebung gab. Lichtwarks Ziel war es, durch die Wiedererkennbarkeit der Motive das Kunstpublikum an die moderne, dem Impressionismus nahe stehende Kunst der Jungen heranzuführen. Auf Lichtwarks Initiative hatten sich diese zum »Hamburgischen Künstlerclub von 1897« zusammengeschlossen.

In der jetzigen Präsentation in den Räumen »Kunst in Hamburg« sind die drei Lichtwark’schen Sammlungen nicht als einzelne Bereiche getrennt ausgestellt, sondern zu einem kunsthistorischen Überblick zusammengeführt worden. Dabei zeigt sich, dass diese drei Sammlungen bis heute den bedeutendsten Grundstock für eine Geschichte der Kunst in Hamburg bilden. Immer wieder ergänzten und erweiterten Lichtwarks Nachfolger die drei Sammlungen durch Erwerbungen einzelner wichtiger Werke. Deutlich wird, dass sich die Malerei in Hamburg spätestens seit 1800 selbständig entwickelte und eigene künstlerische Ausprägungen zeigte. Mit diesem Bestand an »lokaler« Kunst verfügt die Hamburger Kunsthalle im Vergleich mit anderen Museen über einen einzigartigen Überblick über die kunstgeschichtliche Entwicklung einer Stadt bzw. einer Region in Deutschland.