Franz Ludwig Catel
Das Fest der Suovetaurilien (d. h. der Schweine, Schafe und Rinder), 1798/1800
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Franz Ludwig Catel

Das Fest der Suovetaurilien (d. h. der Schweine, Schafe und Rinder), 1798/1800

Franz Ludwig Catel

Das Fest der Suovetaurilien (d. h. der Schweine, Schafe und Rinder), 1798/1800
Aus: "Panem et Circensem", Blatt 4, Taf. IV

Franz Catel schuf für Viewegs "Taschenbuch für 1802" insgesamt 11 Illustrationen, die unter dem Titel "Panem et Circenses!" von verschiedenen französischen Künstler gestochen wurden. Fünf der Zeichnungen befinden sich seit 2007 in der Sammlung der Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle. (Anm.1) Im Januar 1801 war Catel, der ab September 1798 an der Pariser Akademie studierte, wieder in Berlin, wo er Sophie Frederike Kolbe heiratete. Die Wahl französischer Stecher und auch einige der gewählten Motive sprechen für eine Entstehung der Zeichnungen in Paris, wohl um 1800.
Das vorliegende Blatt ist eine Vorzeichnung zu einem Kupferstich von Jean-Baptist-Louis Massard aus der Folge "Panem et Circensem", die im "Taschenbuch für 1802" erschien. (Anm.2) Dem Stich (vgl. Inv.-Nr. 2007-18) ist folgende Erklärung beigegeben: "Viertes Blatt / Das Fest der Suovetaurilien, das heißt, der Schweine, Schafe und Rinder; an welchem man diese Thierarten mit heiligen Binden schmückte, dreimal um einen gewissen Bezirk führte, und darauf opferte: damit die solchergestalt abgesonderte Stätte dem Segen der Götter vorzüglich empfohlen, und vor jedem einbrechenden Uebel behütet würde. Der Künstler hat sich hier die Umgebung eines befestigten Lagers gedacht, Musik zieht den geführten Thieren voraus. Der oberste Befehlshaber, in priesterlichem Gewande, gießt aus geweihten Schalen Wein auf den Altar. Ein Knabe dient ihm. Die Doppelflöte, seit den frühesten Zeiten den Opfern gewidmet, behauptet auch hier ihr Vorrecht. Roms Adler, die Zeichen der Legionen, kriegerische Standarten und Trophäen, umgeben den Opfernden. Bewaffnete Krieger als Zuschauer. Eine Reihe von Zelten im HIntergrunde."

Andreas Stolzenburg

1 Vgl. Kat.-Nr. 2007-14 bis 2007-16 und 2007-19
2 Taschenbuch für 1802, Barunschweig, gedruckt und verlegt bei Friedrich Vieweg [1801], Taf. IV, nach S. 12, Erklärungstext auf S. 12; vgl. den im Hamburger Kupferstichkabinett zweifach vorhandenen Stich: Inv.-Nr. 2007-67,4 (gebunden) und 2007-18 (Einzelblatt).

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso in der Mitte unten nummeriert: "313" (Bleistift)

Provenienz

Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion v. 11. 6. 1986; England, Privatbesitz); erworben 2007 von Emanuel von Baeyer, London, mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung.

Bibliographie

Franz Ludwig Catel. Italienbilder der Romantik, hrsg. von Andreas Stolzenburg, Hubertus Gaßner, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2015, S.434, Nr.17.4, Abb.S. 146

IDEA. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle 2005-2007. Im Fokus Kunst um 1800, hrsg. von Uwe Fleckner, Hubertus Gaßner, 2009, S.196

Andreas Stolzenburg: Neuerwerbungen 2005 bis 2007, Kupferstichkabinett (Berichte aus der Hamburger Kunsthalle), in: IDEA. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle 2005 bis 2007 Bremen 2009, S. 194-208, S.196

Gemälde, Zeichnungen und Graphik des 15. bis 19. Jahrhunderts, Hauswedell & Nolte, Auktion 264, 11. 6. 1986, Hamburg 1986, S.39, Nr.245