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Entfesselte Natur

Das Bild der Katastrophe seit 1600
EugĂšne Isabey (1803-1886): Schiffbruch des Dreimasters â€șEmilyâ€č im Jahr 1823, 1865, MusĂ©e dÂŽarts de Nantes, Foto GĂ©rard Blot/Agence photographique de la RĂ©union des MusĂ©es Nationaux - Grand Palais des Champs ElysĂ©es

Presseinformation

Mit einer großen epochen- und medienĂŒbergreifenden Ausstellung geht die Hamburger Kunsthalle mit bedeutenden Kunstwerken dem Thema der bildlich-kĂŒnstle-rischen Aufbereitung von Naturkatastrophen nach und beleuchtet dabei auch das Scheitern des Menschen an der Natur, etwa in Folge seiner TechnikglĂ€ubigkeit. Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600 zeigt ĂŒber 200 Exponate, darunter GemĂ€lde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videoarbeiten. Mit FeuersbrĂŒnsten, Erdbeben, Überschwemmungen, VulkanausbrĂŒchen und SchiffsuntergĂ€ngen entfaltet sich in den AusstellungsrĂ€umen ein thematischer Parcours, der den Besucher_innen einerseits die bildnerischen Konstanten in der Aufbereitung derartiger Katastrophen vor Augen fĂŒhrt, andererseits aber auch die epochenspezifischen Unterschiede vermittelt. Der besondere Reiz der Schau besteht in der rĂ€umlichen ZusammenfĂŒhrung von Exponaten, die in ihrer jeweiligen Entstehungszeit Jahrhunderte voneinander getrennt sind. Dabei spannt sich der Bogen der ausgestellten Werke von den Jahren um 1600 bis in die unmittelbare Gegenwart. Die zeitgenössischen Positionen sorgen fĂŒr eine Veror-tung des Themas in der Jetztzeit und unterstreichen dessen AktualitĂ€t.

Katastrophen sind allgegenwĂ€rtig. Pausenlos berichten die Medien ĂŒber Naturereignisse, politische UmbrĂŒche oder anderweitige Krisenszenarien und greifen fĂŒr deren Charakterisierung auf den Begriff der Katastrophe zurĂŒck: Katastrophen geschehen nicht einfach, sie werden gemacht. Erst in der Rezeption, in der aktiven Auseinandersetzung mit derart einschneidenden Begebenheiten erhalten sie ihre Kontur und offenbaren ihr charakteristisches Gesicht. Jedes Zeitalter macht sich seine Katastrophen und definiert diejenigen Kriterien neu, nach denen bestimmte Ereignisse erst als solche etikettiert werden können. Diese grundlegenden Bestimmungen bilden die Basis des Ausstellungsprojekts.

Zu sehen sind unter anderem Werke von Wenzel Hollar (1607–1677), Jan Asselijn (1610–1652), Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Caspar David Friedrich (1774–1840), ThĂ©odore GĂ©ricault (1791–1824), John Martin (1789–1854), Martin Kippenberger (1953–1997), Christian Jankowski (*1968) und Julius von Bismarck (*1983).
Neben Arbeiten aus den BestĂ€nden der Hamburger Kunsthalle kommen zentrale Leihgaben aus renommierten Museen und Sammlungen, darunter aus dem Louvre und dem MusĂ©e d’Orsay in Paris, der National Gallery und dem Victoria and Albert Museum in London, dem Kunsthaus ZĂŒrich und dem Kunstmuseum Basel sowie aus der Berlinischen Galerie.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, der sĂ€mtliche Exponate in Einzelkommentaren vorstellt und das komplexe Thema durch FachbeitrĂ€ge in der aktuellen Katastrophen-Forschung verortet. Die Publikation ist im Museumsshop zum Preis von 29 Euro erhĂ€ltlich und kann online ĂŒber www.freunde-der-kunsthalle.de bestellt werden.

Erstmals wird es einen Kinder-Audioguide geben, der das Thema fĂŒr Besucher_innen von 6 bis 12 Jahren kinderfreundlich aufbereitet. Ein Multimedia-Guide in deutscher und englischer Sprache ergĂ€nzt den Aus-stellungsbesuch von Erwachsenen. Zudem gibt es einen Thementag zu Katastrophen und ihrer Wahrnehmung in Kooperation mit der Forschungsstelle »Naturbilder« der UniversitĂ€t Hamburg (5. Juli) sowie die von den Jungen Freunden organisierte Junge Kunstnacht der Katastrophen (14. September). Das Metropolis Kino zeigt in Kooperation mit der Kunsthalle eine Filmreihe zum Bild der Katastrophe im Film (diverse Termine im Juli und August). Weitere Informationen und die Termine fĂŒr öffentliche FĂŒhrungen finden sie auf www.hamburger-kunsthalle.de.
 

Die Ausstellung ist eine Kooperation der Hamburger Kunsthalle mit dem Lehrstuhl fĂŒr Kunstgeschichte/ Bildwissenschaften der UniversitĂ€t Passau. 

Gefördert von: Freunde der Kunsthalle, Hamburg. Behörde fĂŒr Kultur und Medien , Malschule in der Kunsthalle e.V. und Hamburger Feuerkasse.
Medienpartner: Hamburger Abendblatt
Kulturpartner: NDR Kultur